Museumsbesuch im Kastenhof

„Spaziergang“ von der Steinzeit in die Gegenwart unternahm die Kolpingsfamilie mit ihrem Mitglied Daniel Lang.
12.02.2023 | Kolpingsfamilie Landau

Etwas mehr wie 20 Mitglieder konnte Kolpingsvorsitzender Martin Wenninger am Sonntagnachmittag im Kastenhof begrüßen. Sein besonderer Dank galt Vereinsmitglied Daniel Lang, der sich bereit erklärt hatte die Gruppe durch die Dauerausstellung „Steinzeit und Gegenwart“ zu führen.

Weit zurück in die Vergangenheit, nämlich in die Steinzeit etwa 10000 Jahre vor Christus, nahm Daniel Lang die Besuchergruppe mit. Umso mehr überraschte er am Anfang der Führung mit der Aussage, dass er sich sicher sei, dass jeder der Teilnehmenden ein Verbindungsstück in diese längst vergangene Zeit in der Tasche oder zumindest zu Hause habe. Auch wenn ihn ungläubige Blicke nach dieser Aussage trafen, konnte er am Ende der Führung des Rätsels Lösung präsentieren.

Anschaulich stellte er die „Neolithische Revolution“, den Wandel des Menschen, vom Nomaden, der durch Jagen und Sammeln sein Leben bestreitet, zu den Entstehungen von ersten Siedlungen dar. Ebenso zeigte er den Besuchern auf einer digitalen Weltkarte auf, dass etwa 5400 Jahre vor Christus die ersten Siedler vom Orient über die ungarische Tiefebene nach Europa kamen. Sie hatten bereits Nutztiere, Saatgut und Handwerkzeuge dabei. Sie begannen Gebäude zu errichten, Nahrungsmittel zu produzieren und Vieh zu halten.

Die lebensechte Nachbildung der Steinzeitfrau „Lisar“, sowie der abgebildete, mögliche Tagesablauf von ihr machten den Besuchern deutlich, wie das Leben der ersten Bauern in Niederbayern ausgeschaut haben könnte. Exponate bzw. Nachbildungen von Werkzeugen dieser Zeit ließen erahnen, wie schwer die Arbeit damals war und was die Menschen körperlich geleistet haben.

Etwas verwundert stellten die Anwesenden fest, dass neben Objekten der Steinzeit durchaus auch Gegenstände der Gegenwart in den Ausstellungsvitrinen zu finden waren. Daniel Lang konnte dazu erklären, dass dadurch die Verknüpfung von Vergangenheit und Jetzt hergestellt und zum Nachdenken angeregt werden soll. So fand man z. B. in einer Vitrine eine Nachbildung des Schuhs von Ötzi und daneben herkömmliche Bergstiefel. Hier machte Lang den Kolpingmitgliedern deutlich, dass die Menschen zur Zeit Ötzis bereits versucht haben mit den vorhandenen Materialien das bestmögliche für die jeweiligen Bedürfnisse zu schaffen.

Am Ende des Rundganges konnte Daniel Lang dann das Objekt präsentieren, welches er zu Beginn des „Spazierganges durch die Zeit“ bei jedem Teilnehmenden als Verbindungsstück zur Vergangenheit vermutete – das Handy. Zustimmendes Kopfnicken der Anwesenden machte deutlich, dass diese das verbindende Element zur Vergangenheit wussten – es handelt sich um Silikat. Dieser Stein, der ebenfalls in der Vitrine zu finden war, wurde in der Steinzeit als Feuerstein genutzt und wird als Silizium im Handy im Speicherchip verbaut.

Mit der Erkenntnis, dass die Vergangenheit eng mit der Gegenwart verbunden ist und vielen Informationen um das Thema Steinzeit machten sich die Kolpingmitglieder nach der eineinhalbstündigen Führung wieder auf den Nachhauseweg.

M. Wenninger